Nach der eindrucksvollen Teilnahme an einer Plenarsitzung zum Thema Rentenversicherungsbeiträge fiel die Diskussionsrunde mit Henning Otte leider sehr knapp aus. Otte war schon nach kurzer Zeit als Parlamentarier bei der Bildung eines Hauptausschusses (dieser ersetzt bis zur Regierungsneubildung alle sonstigen Ausschüsse) gefordert – Politikalltag eben. Gleichwohl nahm er sich aber noch die Zeit für ein Gruppenfoto auf dem Plateau unter der Reichstagskuppel, für alle Teilnehmer sicher eine schöne Erinnerung.
Nach der Kuppelbesichtigung mit einem tollen Blick über Berlin ging es zum ehemaligen Stasigefängnis Hohenschönhausen. In kleinen Gruppen konnten die Schüler einen Eindruck von den Haftbedingungen und den Verhörmethoden der Stasi in der ehemaligen DDR verschaffen. Tiefe Betroffenheit war die Folge.
Nach einem gemeinsamen warmen Abendessen in der Jugendherberge nutzten die Teilnehmer der Studienfahrt sehr individuell den restlichen Abend, Sightseeing, Shopping oder Kultur waren dann angesagt.
Der 2. Tag der Studienfahrt stand ganz unter dem Motto Bildung. Gleich nach dem leckeren Frühstück ging es zu einer Informationsveranstaltung ins Verteidigungsministerium. Sehr anschaulich stellte der Referent die Situation der deutschen Soldaten am Beispiel Afghanistan dar und gab auch eine genaue Begründung für die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Während der Information konnte man bei vielen Schülerinnen ein verstehendes Nicken beobachten.
Ein Erlebnis der besonderen Art war dann noch die Besichtigung des Ehrenmales für gefallene oder getötete deutsche Soldaten. Aus dem „grauen Betonkasten“ wurde mit jedem erläuternden Satz des Offiziers ein emotional anrührendes Ehrenmal für die Soldaten in ihrer Gesamtheit, aber auch für jeden einzelnen. Architekt Andreas Meck hat ein Kunstwerk geschaffen, welches dem Anlass angemessen und würdig ist. Besonders die durchbrochene Bronzerückwand, deren Struktur an die im Todesfall halbierten Erkennungsmarken der Soldaten erinnert und die namentliche Lichteinblendung jedes getöteten Soldaten werden sicher vielen Teilnehmern der Studienfahrt in Erinnerung bleiben.
Den Abschluss der Reise bildete ein Besuch des Holocaust-Mahnmals für die ermordeten Juden in Europa. Dieses Mahnmal stellte noch einmal den direkten Bezug zum Politikunterricht in der Schule dar, in dem die Schüler sich gerade mit dem 9. November 1938 beschäftigten.
Das Erinnerungsfoto der Gruppe vor dem Brandenburger Tor und die Übergabe eines Bechers mit dem Emblem der Georgsanstalt mit dem Jugendoffizier der Bundeswehr als Dank für die Organisation einer sehr beeindruckenden Studienfahrt waren die letzten Aktionen vor der Rückreise nach Uelzen.