Zwei Elfjährige prügeln sich. Sören schlägt dabei Lars zwei Vorderzähne mit einem Stock aus. Anlass für ein Gespräch der beiden Elternpaare, die den Vorfall auf erwachsene Art regeln wollen.
Bei Tee und Apfelstrudel nach Mamas Rezept zeigen sich Sörens Eltern Katharina und Maik als souverän und der Situation gewachsen. Schuldbewusst sind Lars´ Eltern, Georg und Anne, zu Zugeständnissen
bereit. Was als harmloses Gespräch beginnt, eskaliert spätestens, als Maik als guter Gastgeber einen alten Whiskey serviert. Unter dem Einfluss des Alkohols lösen sich die Zungen, der Ton wird aggressiver. War man sich zu Beginn noch einig, die Beziehung
zwischen den Söhnen auf zivilisierte Weise wiederherstellen zu wollen, so fallen nach und nach die Masken und lange unterdrückte Konflikte zwischen den Ehepartnern brechen auf, bis schließlich Anne der
Apfelstrudel hochkommt und Georgs Handy, das ihm wichtiger als das Wohlbefinden von Frau und Sohn zu sein scheint, in der Blumenvase landet. So sieht sich Georg letztlich in seiner Weltanschauung,
der Gott des Gemetzels beherrsche das menschliche Miteinander, voll und ganz bestätigt.
Das Amateurtheater „Rampenlicht“ aus Lüneburg führte am 11.12.2015 den „Gott des Gemetzels“ in der Aula der Georgsanstalt in Ebstorf für die Schülerinnen und
Schüler der Fachoberschulklassen noch einmal auf.
Eigentlich war das Stück schon vom Spielplan abgesetzt worden,
so dass jetzt nur eine gelesene Fassung auf die Bühne kommen sollte. Aber offensichtlich hatten Silke Tegtmeier, Rosita Reusch, Gunnar Jargstorff und Michael Bischof so viel Freude am Spiel, dass sie ihren Zuschauern eine temporeiche und mitreißende
Aufführung boten, in der man keinen Moment die große Bühne vermisste. Aufbrechende Emotionen und bissige Dialoge ließen die neunzig Minuten wie im Flug vergehen und zu Recht ernteten die vier Schauspieler zum Abschluss Standing-Ovations.
Die Homepage des Theaters „Rampenlicht“ findet sich hier: